Burnout

Kann man aus dem Besuch eines Motorradtreffens in Hardt was lernen?
Auf jeden Fall. Zum Beispiel: Ich bin zu alt zum Zelten. Und: meine zahlreichen „Motörhead“ und „Iron Maiden“ T-Shirts sind keinesfalls aus der Mode. Auch ordentliche Gitarren-Riff-Arbeit von der Bühne hat weiter zahlreiche Anhänger. Wichtig auch: Die ordnungsbehördliche Auseinandersetzung mit der Profiltiefe meines 200er Pirelli Diablo Super-Corsa ist doch durchaus relativierbar. So ein Reifen kann schnell mal ganz andere Probleme bekommen, wenn er gefordert wird. Siehe Titelbild.
Nochmehr: So eine wilde Sause macht auch in fortgeschrittenem Alter immer noch Spaß. Apropos Alter: Ja, ich war, denke ich, eher durchschnittlich abgehangen. Jung und alt vereint in gemeinsamer Feierlaune - einfach schön. Und natürlich: Endlich mal keine political correctness. Das ist regelrecht eine frische Brise, die durchs Gehirn weht, wenn man live sieht, dass die deutsche Bevölkerung nicht nur aus Lastenradfahrern mit Trekkingsandalen, Warnwesten und signalfarbenen Helmen besteht. No offense, liebe Fahrradfreunde.
Gut, so frisch war ich am nächsten Morgen dann doch nicht mehr. Als die Morgendämmerung zart durch den Talnebel brach, und der DJ, der offensichtlich keine Ermüdungserscheinungen zeigte, diesen mit Schwermetall begrüßte. So muss das. Ich brauch jetzt erstmal ein Jahr in den Tropen um mich von der Fete zu erholen. Egal. Schön wars. Vielen Dank an die Veranstalter und meine südhessichen Mitreiter. Vielleicht leg ich mir doch ein eigenes Zelt zu.