Entrepreneur

Zitat DER SPIEGEL: „Die Verfechter einer neuen Industriepolitik sehen im Staat den besseren Erfinder und wollen ihm mehr Einfluss auf die Wirtschaft verschaffen. Sie sollten es besser wissen.“ So sehe ich das auch.
Der Staat, die staatliche Verwaltung haben eine Daseinsberechtigung. Sie haben wichtige, ja elementare Aufgaben, um einen freiheitlichen Rechtsstaat am Leben zu halten. Aber der Staat ist ein schlechter Unternehmer. Ein noch schlechterer Innovator, Denker und Erfinder.
Selbstverständlich ist es nicht so, dass die einzelnen handelnden Personen, die Beamten und Politiker „schlechtere Mitarbeiter“ wären. Es gibt genug Beispiele, die demonstrieren, wieviel Gestaltungstärke und Erfolg eine Behörde haben kann. Und es gibt auch lausig organisierte Unternehmen. Der Unterschied ist: letztere gehen unter. Sie unterliegen der Selektion. Immer dann, wenn bedarfsopportunistische Umsetzungsstärke gefordert ist, ist die Organisationsform eines Staates denen freier Unternehmer per se unterlegen, weil sie linear agiert. Gegenüber Kursänderungen träge reagiert. Gewollt. Das kann von Vorteil, teilweise unverzichtbar sein.
Beim Entwickeln von Impfstoff, dem Verteilen dessen, beim Beschaffen von Masken und Schnelltests, bei der Entwicklung umweltschonender Energieumwandlungsformen, beim Schaffen von bezahlbarem und gleichzeitig bewohnbarem Wohnraum, versagen staatliche Institutionen. Nicht weil sie Fehler machen, sondern weil sie dafür schlicht ungeeignet sind. Wer das nicht erkennt, so wie der Bundesgesundheitsminister, ist ein schlechter Politiker.