Freiheit

Der Preis der Freiheit. So hat der FDP Bundesvorsitzende und deutsche Finanzminister die Situation zusammengefasst.  Der Preis ist hoch. Doch der unerträgliche Überfall Putins auf die eigenen Brüder in der Ukraine zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist ihn zu bezahlen.

Auch ich habe es lange für unwahrscheinlich gehalten, dass es im 21 Jahrhundert noch alte Despoten gibt, die bereit sind Krieg und Leid über ihr eigenes Volk bringen. Mehr ums Ego und ihren Altersstarrsinn bemüht sind, als um das Wohlergehen des eigenen Volkes. Doch es gibt sie. Und sie haben fürchterliche Werkzeuge in der Hand

Der Preis der Freiheit ist nicht nur ein monetärer. Auch. Die Wiederbelebung der Bundeswehr mit 100 Milliarden EUR begrüße ich ausdrücklich. Ebenso die Zusage, unseren Bündnisverpflichtungen in der NATO zukünftig wieder nachkommen zu wollen.

Der Preis der Freiheit ist es auch, damit leben zu müssen den Freunden der Freiheit in Russland und der Ukraine in diesen schweren Stunden nur indirekt helfen zu können. Mit Worten, Gesten, Geld und auch mit Waffenlieferungen. Mit Sanktionen, die den Unbelehrbaren treffen sollen, nicht die russischen Bürger, nicht uns selbst. Warum sollten wir uns ins eigene Knie schießen. Mit Isolation der Verantwortlichen. Aber es bleibt eben auch eine Gratwanderung entlang am dritten Weltkrieg und es bleiben die Bilder des Krieges.

Der Preis der Freiheit ist auch der, sich für eine Seite zu entscheiden, ohne dabei zu vergessen, dass ein Krieg, wie wir ihn in der Ukraine nun erleben müssen, immer auch ein Propaganda Krieg ist. Sich eine eigene Meinung zu bilden ist schwierig. Im autokratischen Russland sowieso; aber auch im eigenen Land ist der Reflex zur Zensur immer in Griffweite. Dem sollten wir widerstehen, den Preis der Freiheit zahlen, der darin besteht sich die Darstellung des Krieges der anderen Seite ansehen zu können, diese bewerten zu können.

„Putins völkerrechtswidriger Angriff auf die Ukraine ist nicht nur ein Überfall auf einen souveränen Staat. Es ist ein Angriff auf demokratische Werte. Damit ist es ein Angriff auf uns alle“, machte FDP-Chef Christian Lindner in seiner Rede unmissverständlich klar.

Meine Gedanken und Hoffnungen sind bei allen Opfern dieses Krieges. Er wird von Putin militärisch gewonnen werden. Aber den von ihm wieder neu entfachten kalten Krieg der Systeme, den hat er nun endgültig verloren. Das Andenken an diesen historischen Fehler Putins, seine Uneinsichtigkeit, die Erinnerung an das Leid, das er über das eigene Volk gebracht hat - das ist der Preis den er bezahlen wird.