Monströs

Im Jahr 2020 betrug der durchschnittliche Bruttomonatsverdienst eines vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmers in Deutschland 3.975 Euro. (Quelle: Statista.de). Der Spitzensteuersatz war im selben Jahr ab einem Bruttomonatsverdienst von 4.754 EUR (12 Monatsgehälter) zu zahlen. Wer also 20% mehr als den Durchschnittslohns verdient, gilt in Deutschland als Spitzenverdiener.

Natürlich weiß ich, dass der Spitzensteuersatz von 42% nicht der Grenzsteuersatz ist, der dann auf das angebliche „Spitzen-Einkommen“ tatsächlich zu zahlen ist. Ich weiß aber auch, dass mit einer Steuerpolitik, die mittlere Einkommen, den Mittelstand, als „Spitzenverdiener“ betrachtet, etwas grundsätzlich falsch läuft. 

Die Grünen haben nun auf ihrem Parteitag beschlossen, diesen Irrsinn noch weiter auf die Spitze zu treiben. Zwar wurde von der ursprünglich geforderte Erhöhung der Besteuerung von 53% „nur“ 48% ins Programm aufgenommen. Wer je daran gezweifelt hat, dass grüne Politik eine Politik für Reiche ist, versteht nun hoffentlich, dass man sich das grüne Kreuz auf dem Wahlzettel leisten können muß.

Man hätte ja auch beschließen können, den „Reichensteuersatz“ ab 250.000 EUR zu erhöhen. Das hätte den Einkommensmillionär, Politclown und Grünen-Freund Kaeser auch nicht viel ärmer gemacht. Nein, die Durchschnittsfamilie, der Mittelstand soll die Rechnung der Grünen bezahlen.

Das ist monströs. Der sonnige Sonntagnachmittag auf meiner „Mittleres-Einkommen-Terrasse“ ist ruiniert. Ich leg mich ins Bett. Alles andere lohnt sich nicht mehr.