Saarländer

Saarländer erklären Ostdeutschen, wie ein Staat auszusehen hat? Irgendwie erinnert mich das an was.
Keine Beleidigung, liebe Saarländer. Ist halt irgendwie Zufall, dass es Sozialisten von der Saar an die Elbe zieht. Gut, nicht alles was Sarah Wagenknecht erzählt ist Unsinn. Mit ihrer Schelte der bürgerfeindlichen Politik grüner Großstadteinsiedler hat sie meines Erachtens nach nicht Unrecht. Auch die Forderung nach Technologieoffenheit und Bürokratieabbau ist grundsätzlich richtig.
Aber, „ihr größter Hit“, die bekannte Weise vom Kapitalismus, der USA, der NATO als Grund allen Übels in Deutschland - der kommt einem doch irgendwie vertraut vor. Die Kritik, dass es Wagenknecht, congenial mit ihrem Mann, dem links abgebogenen Alt-SPDler Lafontaine, eher gelingt Dinge einzureißen statt aufzubauen, läßt sich kaum abstreiten. Es kommt einem automatisch eine weitere Ostdomina in den Sinn. Genau wie Margot singt Sarah das Lied vom großen Bruder im Osten. Davon, dass natürlich nicht Putin schuld wäre an der kriegerischen Eskalation in der Ukraine, sondern die USA. Mit ihrer Pro-Putin Politik, die ja nun wirklich eher Innen- als Außenpolitik ist, trifft sie natürlich ins Herz vieler Alt-Ostler, denen von Margot noch eingetrichtert wurde: Ost = Gut, Friede / West = Böse, Krieg. Kein Wenn und Aber. Endlich haut mal wieder einer auf den Tisch. Endlich kümmert sich mal wieder jemand um Deutschland.
Natürlich, dieser kleinkarierte Mix aus Sozialismus, Nationalismus und Autoritätsliebe kommt mir aus anderen Zusammenhängen so vertraut, so urdeutsch vor. Obwohl man sich im Wahlprogramm des BSW zur Europawahl ausdrücklich zur EU bekannte. Naja, nicht so richtig. EU ja, aber: Zitat, kein Scherz: „... darf Europa nicht länger eine digitale Kolonie der Vereinigten Staaten sein …“. So geht es weiter: EU ja, aber: Abschaffung der gemeinsamen Haushaltskriterien, bzw. Verschuldungslimits, keine paneuropäische Finanzwirtschaft, Abschaffung von Fintechs, Begrenzung des politischen Einflusses der EU auf die Nationalstaaten, Einschränkungen des Aktienhandels, Moratorium für EU Erweiterung, usw. Friede und soziale Gleichheit. Ruhe.
Keine schlimme Botschaft. Aber eben doch nicht mehr, als der übliche „Wir-lösen-alle-Probleme“ Populismus. Legt euch wieder schlafen, Bürger, wir regeln das für euch. Inklusive der Erklärung, wer Freund und Feind ist. Man kennt das Rezept von anderen Parteien. Die „Bedingungen“ für Koalitionspartner sind also klar: „Bloß nix Kompliziertes“. Das wars also für die FDP, als Koalitionspartner des BSW. Ist eh zu spät, die SPD-Vorsitzende hat sich schon angebiedert. Grüne und CDU werden flexibel bleiben, machen, was am meisten Wählerstimmen verspricht. Kanzler und so.
Aber es ist doch offensichtlich: Eine ostdeutsche Regierungskoalition aus AfD und BSW ist unausweichlich. Ebenso wie die erneute friedliebende Übergabe der ehemals neuen Bundesländer an die UdSSR, Verzeihung, Putin. Oder die Bildung eines ostdeutschen Satellitenstaat nach belarussischem Vorbild. Die Frage ist dann nur, wer Onkel Lucas Kapitänsmütze aufsetzen darf. Höcke oder Wagenknecht? Einer wird sich fragen lassen müssen: „Tea or Window“?