Sischä

Mathias Zeuner Rente
Skandal: Die Rente muss jetzt selbst arbeiten. Bild: FDP

„Die Rende iss sischä.“ Norbert Blüms berühmter Satz hat etwas an Glanz verloren. Wir wissen: Der demografische Wandel gefährdet das jahrzehntealte Umlagesystem, den Generationenvertrag. Schon heute fehlen 30% der auszuzahlenden Beträge im Rentensystem, müssen aus anderen Steuertöpfen nachfinanziert werden.

Dabei ist das deutsche Rentenniveau keineswegs rekordverdächtig hoch. Im Gegensatz zu den Sozialversicherungsleistungen für Bürger im erwerbsfähigen Alter. Was also tun, um den verdienten Altersruhestand zu sichern? Was tun, um die sich immer weiter öffnende Schere zwischen finanzieller Lebensleistung und erworbenem Rentenanspruch wieder kleiner zu machen?

Nicht jeder ist zum Börsenspekulanten geboren. Ich nicht, ich greife immer daneben, egal wie sich die Börsen entwickeln. Fakt bleibt, der DAX ist in den letzten 45 Jahren, also der Lebensarbeitszeit eines heute in Rente gehenden Bürgers um knappe 4.800 (in Worten: Viertausendachthundert) Prozent gestiegen. Hätte, hätte, Optionsschein. Aber: Niemand wird bestreiten, dass die lebenslange Investition in den Dax für den angehenden Rentner weitaus lukrativer gewesen wäre, anstatt des braven Zahlens von unverzinsten Rentenbeiträgen.

No Risk, no fun - Börsengeschäfte können auch gehörig schief gehen. Aber, es gibt Expädde dodefier. Das eigene, erarbeitete Kapital, an den Finanzmärkten für sich weiterarbeiten zu lassen, anstatt der CDU zu glauben, dass alles so bleiben müsse wie es ist - da muss ich nicht lange überlegen, für welche Möglichkeit ich mich entscheide.

Die Ampel, in aller Bescheidenheit, maßgeblich Christian Lindner und die FDP (Heil steht zähneknirschend daneben) haben es möglich gemacht. Endlich, endlich, beginnt nun auch im traditionsverliebten Deutschland das, was schon vor 45 Jahren hätte begonnen werden sollen. Mit dem Rentenpaket II wird es möglich.

„In den kommenden Jahren werden wir einen Milliarden-Kapitalstock aufbauen und breit gestreut an den globalen Kapitalmärkten investieren. Ab Mitte der 2030er Jahre sollen die Kapitalerträge dann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Rente nachhaltig zu sichern – ohne die Beitragszahler zu überfordern und ohne immer mehr Steuergeld in die Rente fließen zu lassen.“

Da ich, wie Norbert Blüm, dem weiteren südhessischen Sprachraum entstamme, darf ich ihm jetzt sowohl idiomatisch als auch volkswirtschaftlich zustimmen: Die Rende werd sischärär