Wirtschaftswachstum

steht in der Kritik. Zitat: „Unendliches (Erg: Wirtschafts-) Wachstum ist auf einem endlichen Planeten nicht möglich.“ (Wikipedia, (5)). Ist das so? Natürlich nicht. Der vermeintlich so trivialen Erkenntnis liegt ein grundsätzlicher Denkfehler zugrunde. Wirtschaftliches Wachstum muß nicht zwangsläufig auf der Ausbeutung natürlicher, endlicher, physikalischer Ressourcen basieren.
Die eigentliche Grundlage des Wirtschaftswachstums ist der menschliche Geist. Der Antrieb sich weiter zu entwickeln, voranzuschreiten, mit anderen Menschen Handel und Austausch zu treiben, den Horizont zu erweitern. Die Zeit der Verbrennung fossiler Rohstoffe, des Ausbuddelns Seltener Erden und des Absägen des eigenen Umweltasts auf dem man sitzt, die ist vorbei. Das stimmt. Die Zeit des Denkens, der Entwicklung, der globalen Prosperität - die fängt gerade erst an.
Und: Eine Wahrheit, die man in der politischen Diskussion um Wachstum und dessen Folgen ungern ausspricht: Eine Erde kann nicht beliebig viele Menschen beheimaten. Das ist nicht dasselbe wie zu behaupten wirtschaftliches Wachstum wäre per se begrenzt.
Was also ist zu tun? Ist es richtig, nachhaltiges Wachstum im eigenen Umfeld, in Deutschland, in Europa, zu beschränken, während global der unbändige Wunsch nach Wohlstand zu Problemen führt? Ist es richtig, anderen vorzuschreiben was sie zu tun, wie sie zu leben haben? Wohl kaum. Planwirtschaft, besser gesagt: Naivwirtschaft, funktioniert weder in der DDR noch in globalem Maßstab.
Die Abrissbirne für die deutsche Wirtschaft ändert an globalen Nachhaltigkeitsdefiziten nichts. Sich Gedanken zu machen schon. Umweltpolitik ist Wirtschaftspolitik und umgekehrt. Globale Betrachtungen sind nicht deswegen wichtig, damit der deutsche Urlauber an fremden Gestaden unbelästigt von Plastikabfällen Urlaub machen kann während er in Deutschland gewissenserleichternd den politischen Zeigefinger gehoben hat. Der deutsche Urlauber sollte auch wieder zurückkehren können, in ein Land, einen Wirtschaftsraum, der ihm den Urlaub überhaupt erst ermöglicht.
Ansonsten ist er kein Urlauber sondern Flüchtling.