Markt

„Der Markt regelt nicht alles“. Das bekomme ich oft zu hören, wenn ich mich für freies Wirtschaften, für eine soziale Marktwirtschaft, für einen starken und fairen Außenhandel einsetzte. Stimmt. Aber verdammt viel. Bevor man sich den Begriffen Markt, Marktwirtschaft und soziale Marktwirtschaft als politischen Kampfbegriffen widmet, halte ich es für sinnvoll, sich erst mal die Frage zu stellen, was ist denn das überhaupt, „Der Markt“? Dieser wird ja von vielen zeitgenössischen Nach-Denkern als etwas schlechtes, archaisches, urzeitliches betrachtet. Eine unbekannte und undifferenzierte Bedrohung, die es zu überwinden gilt. Es sein denn, es handelt sich um den Wochenmarkt auf dem Marktplatz. Der ist schön, der ist gut, den kennt man. Ich meine: „Der Markt“ ist zunächst mal das menschliche Urbedürfnis nach Austausch von Waren, Dienstleistung und Wissen. Nichts schlimmes also, nichts wovor man Angst haben muß, im Gegenteil: Der Kern jeder menschlichen Gesellschaft. Der Zivilisation.
Warum sollte man diesem Bedürfnis negativ gegenüberstehen? Warum sollte man versuchen, es aus abstrakt-ideologischen Überlegungen heraus unterdrücken? Abgesehen davon dass es unnötig ist, wäre es damit eben eins: Gegen die Interessen der Menschen gerichtet. Und die zu ignorieren geht langfristig nie gut. Aber, und das halte ich auch für richtig, ein freier Markt, eine freie Marktwirtschaft ist auch was anderes, als ungeregelter Kapitalismus. Der freie Markt braucht die freie Gesellschaft, freie Bürger und damit Regeln. In Deutschland gibts dafür einen Begriff: „Soziale Marktwirtschaft“. Es ist also wie so oft eine Frage der Balance zwischen Freiheit der Bürger und staatlicher Regelung, Regulierung.
Im Deutschland des Jahres 2025, nach 16 Jahren Merkel-Stillstand, nach drei Jahren gescheiterter habekscher Wirtschaftspolitik, ist das Pendel sehr deutlich nach links ausgeschlagen. Sehr weit weg von der Marktwirtschaft, hin zu einem Bürokratie-Sozialismus mit hohen Steuerlasten. Der etwas Marktwirtschaft zulässt. Staatlich subventioniert. Ein bisschen Marktwirtschaft, in der der Staat gerade den Mittelstand mit Argwohn etwa so betrachtet:
Wenn es sich bewegt, besteure es. Wenn es sich weiter bewegt, reguliere es. Und wenn es aufhört sich zu bewegen, subventioniere es.
Das muß sich ändern. Die Anstrengungen des Einzelnen müssen sich wieder lohnen, nicht bestraft werden. Die unübersehbare Menge an individuellen Talenten, Begabungen, Leidenschaften in der Gesellschaft müssen gefördert, unterstützt, wertgeschätzt werden, anstatt in einer Einheitsbrühe von Industrieangestellten wegrationalisiert zu werden.
Meine Positionen: Soziale Marktwirtschaft
Die soziale Marktwirtschaft muss erneuert werden. Weniger Staat, weniger Bürokratie, weniger Steuern sind die Gebote der Stunde. Die ursprüngliche Idee, „das Prinzip der Freiheit auf dem Markt mit dem des sozialen Ausgleichs zu verbinden“ (Alfred Müller-Armack), ist heute kaum noch zu erkennen, muss wiederbelebt werden. Die Tendenz zur Staats- und Planwirtschaft ist eine Bedrohung für die soziale Bürgergesellschaft. Ich investiere politisch wieder in Marktwirtschaft.
Mathias Zeuner
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